Es ist wie der Eintritt in eine andere, fast vergessene Welt. Sie ist erfüllt von dem süßen Duft nach wärmender Schokolade und lässt an Träume denken, die bestimmt jedes Kind einmal hatte: Ein Meer aus Schokolade und Süßigkeiten, von denen man kosten darf. Das Licht, das aus dem Kronleuchter fällt, ist warm und taucht den im Stil der Goldenen Zwanziger eingerichteten Laden in angenehmes Licht. Aus den Lautsprechern schallt leise Swing, die alte Kasse auf der Ladentheke, die vollen Regale und kleinen Tische mit den glänzenden Tischdecken erinnern an eine vergangene und wunderbare Zeit.
Mit unerschöpflicher Liebe zum Detail hat der frühere Dekorateur Harald Eckrich das Chocolat Noir, das er zusammen mit der ehemaligen Ernährungsberaterin Elke Gründler führt, eingerichtet und dekoriert. Die gläsernen Etageren, Bonbonieren und geschliffenen Glasbehälter, die er mit viel Aufwand und Geduld in verschiedenen Antiquitätenläden und auf Flohmärkten zusammen gesucht hat, sind gefüllt mit kandierten und schokolierten Orangen, Nougatpralinen, von Schokolade umhüllten Kaffeebohnen und vielem mehr.
Seine Leidenschaft für die Goldenen Zwanziger ist an jeder Kleinigkeit zu erkennen, als ich mich neugierig im Laden umschaue. Auch die Liebe zur glücklichmachenden Nascherei, die die Besitzer Elke und Harald teilen, ist nicht zu leugnen: Jegliche Schokoladensorte, die das Herz begehrt, ist in dem kleinen Laden zu finden.
Im hinteren Teil von Chocolat Noir lädt mich eine im Stil des Art Déco gestaltete Ecke dazu ein, Platz zu nehmen und an den marmornen Tischen eine heiße Schokolade zu trinken. Die Wände des gemütlichen Ecks sind geschmückt mit einer goldenen Art-Déco-Tapete und auf dem Tisch erkenne ich kleine Tiegel in denen Zimt und Chili darauf warten je nach Geschmack in die Schokolade gerührt zu werden.
Doch den Blick von der prall gefüllten Pralinen-Theke zu wenden fällt mir nicht leicht. In ihr finden sich die verschiedensten Sorten, die von Elke für die Kunden liebevoll in kleine Zellophan-Tütchen gepackt werden. Auch wir dürfen uns ein paar aussuchen und können uns nur sehr schwer entscheiden.
Am Ende schmecken uns der Champagner-Trüffel und die Praline aus dunkler Schokolade und Waldbeeren am besten – die zartschmelzende Füllung harmoniert perfekt mit der fruchtigen Note. Aber auch das Pistazien-Marzipan, die intensiven Veilchen-Trüffel oder die mit Sanddorn-Orange gefüllte Pralinen sind nicht zu verachten und für wirklich jeden Geschmack ist hier etwas dabei.
Welches die Lieblingsschokolade der beiden Besitzer ist und wie sie dazu kamen, Chocolat Noir zu eröffnen, haben sie mir in unserem Interview verraten.
Wie kamen Sie auf die Idee, einen Schokoladen-Laden zu eröffnen?
Harald Eckrich: Wir haben uns einen Traum erfüllt.
Elke Gründler: Mit sechzig habe ich meine Praxen geschlossen – vorher habe ich als Ernährungsberaterin gearbeitet – und wusste danach nicht so genau, was ich machen sollte. Da hatte Herr Eckrich die Idee, dass wir einen Schokoladen-Laden eröffnen! Dann wurde gerade dieser traumhafte Laden hier frei und inzwischen sind wir im siebten Jahr hier.
Wieso gerade in Mannheim?
Elke Gründler: Wir sind zwar beide nicht aus Mannheim, aber ich für meinen Teil lebe schon über 17 Jahre hier. Und der Standort gefällt uns sehr gut.
Harald Eckrich: Ja, Mannheim ist eine tolle Stadt und wir fühlen uns hier sehr wohl.
Wie kamen Sie auf die Idee, Chocolat Noir im 20er Jahre Stil einzurichten?
Harald Eckrich: Die Jugendstil-Zeit und das Art Déco sind ein Hobby von mir. Dieses habe ich dann hier im Laden verwirklichen können.
Elke Gründler: Er geht auch heute noch auf Antik- und Trödelmärkte und kauft die tollsten Schalen. Das macht den Laden zu etwas Besonderem.
Haben Sie bei Schokolade eine bestimmte Lieblingssorte?
Elke Gründler: Ich bin der Zartbittertyp und liebe Marzipan – Herr Eckrich hingegen mag kein Marzipan. Eine meiner Lieblingspralinen ist zum Beispiel die Veilchen-Praline.
Harald Eckrich: Ich bin eher der Vollmilchtyp und liebe die Praline Tausendundeinenacht mit Vollmilch, Passionsfrucht und Vanille. Jeder hat also sein Metier und wir ergänzen uns dabei sehr gut.
Woher beziehen Sie die verschiedenen Pralinen und Schokoladen?
Harald Eckrich: Wir haben Manufakturen aus Deutschland, Frankreich, Italien, Österreich und der Schweiz und suchen uns unter ihnen die Besten aus.
Elke Gründler: Genau, und wir probieren alles!
Fotos: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)
Besucht die Homepage:
http://www.chocolatnoir.de/
Chocolat Noir
L8, 4
68161 Mannheim
Tel.: 0621 39749944
E-Mail: info@chocolatnoir.de
Straßenbahnen: 1,5,6,7
Bus: 60
Haltestellen: Universtität, Schloss oder Tattersall
Öffnungszeiten:
Montag bis Freitag: 10 Uhr bis 18 Uhr
Samstag: 10 Uhr bis 16 Uhr
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