Hafen Mannheim

Porträt: Hafendirektor Roland Hörner

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Wer wissen möchte, wer Herr des Hafens in Mannheim ist, muss erstmal hoch hinaus. Denn Roland Hörner hat nicht nur eine der besten Aussichten über ganz Mannheim, sondern auch mit Sicherheit den besten (Über-)Blick über den Hafen in Mannheim. Den braucht er auch, schließlich ist Hörner seit 1998 Geschäftsführer der Hafengesellschaft Mannheim.

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Sein Büro liegt im Haus Oberrhein in der obersten Etage. So kann er jeden Tag die vielen Schiffe und Boote, die Jetskis und Hafenarbeiter, die zahlreichen Spaziergänger und natürlich auch andere Hafenbewohner wie Möwen und Feldhasen beobachten. Wer jetzt denkt, dass der Mannheimer Hafen kein bedeutender Hafen ist, der liegt komplett falsch. Zwar verbindet man mit Hafen meist Städte wie Hamburg oder Rotterdam, aber der Mannheimer Hafen ist einer der bedeutendsten Binnenhäfen Europas.

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„Ohne den Hafen hätte es Mannheim nie gegeben, schließlich ist der Fluss das älteste Transportmittel der Welt.“, erklärt Hörner. Tatsächlich gehören zum Hafen Mannheim 11kmFläche, 400 Unternehmen und rund 14.000 Mitarbeiter. Hörner hat also keine leichte Aufgabe. Ich frage mich, wie man eine so große Fläche koordiniert?

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„Wir haben den Hafen in Gebiete aufgeteilt und für jedes Gebiet ist ein Hafenmeister zuständig, der sich um alles kümmert, was so anfällt.“, erklärt mit Hörner. „Und es gibt hier nichts, was es nicht gibt“, fügt er lachend hinzu. Von Fotoshootings und Modeschauen bis zu Müll abladen in großem Stil, hätte er in seinen 19 Jahren als Hafen-Geschäftsführer schon alles erlebt.

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Doch wie wird man denn genau zum Geschäftsführer eines Hafens und muss man dafür zwangsläufig Fan von Schiffen und Wasser sein? Da die Hafengesellschaft dem Land Baden-Württemberg gehört, wird man vom Land zum Hafendirektor ernannt. Hörner ist studierter Jurist und über viele Positionen zu diesem Job gekommen. Einen klassischen Alltag gibt es in seinem Job nicht, daher sieht jeder Tag anders aus.

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Das Besondere an seinem Job sei, dass sie als GmbH eine gewisse Unabhängigkeit genießen und so viel entscheiden können wie beim Projekt „Wohnen am Wasser“, in dem die Hafengesellschaft eng mit der Stadt zusammenarbeitet, um eine lebenswerte Wohnsituation am Wasser zu kreieren. Je länger ich den traumhaften Ausblick von Hörners Büro genieße, desto sehnsüchtiger wünsche ich mir auch einen ähnlichen Ausblick.

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Doch der Hafen in Mannheim besteht eben nicht nur aus den Gewerbeflächen, sondern inzwischen auch aus Popakademie und Studentenwohnheimen oder dem Hafen49 als beliebter Eventlocation. Viele Mannheimer wünschen sich mehr Freizeitmöglichkeiten am Wasser, doch Hörner ist was dieses Thema angeht verständlicherweise gespalten: „Letztlich ist der Hafen ein Gewerbegebiet, wo Menschen ihr Geld verdienen. Das hat für mich absoluten Vorrang vor Freizeitaktivitäten.“

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Das Hafenfestival, was bald vom 29. April bis zum 30. April am Hafen49 stattfindet, hält Hörner jedoch für „eine gute Sache, solange es geordnet abläuft und von den Bürgern, insbesondere im Stadtteil Jungbusch, mitgetragen wird. Mit dem Hafenfestival, das überregional Beachtung finden wird, können wir schließlich auch unseren Slogan „Für die Region weltweit.“ propagieren, für den wir zusammen mit dem Ludwigshafener Hafen und der Metropolregion stehen.“

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Ich bin also schon gespannt, wie sich der Hafen Mannheim in Zukunft noch weiterentwickeln wird, sei es in Sachen Wohnungsbau, Freizeitmöglichkeiten oder Gewerbe. Und das nächste Mal, wenn ich beim Wort „Hafen“ direkt an meine alte Wahlheimat Hamburg denke, überlege ich zwei Mal. Denn wie hat es Herr Hörner so schön zusammengefasst: der Mannheimer Hafen ist „Innovativ, nachhaltig und tolerant.“. So wie Mannheim selbst.

Fotos: Sebastian Weindel (www.sebastian-weindel.de)

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